Pleistozäne Eisstauseeausbrüche im Altai-Gebirge, Sibirien – Gelände Workshop / Exkursion August 2010

Im ausklingenden Pleistozän ereigneten sich im sibirischen Altai-Gebirge Eisstauseeausbrüche, die zu den größten Hochwassern der jüngeren Erdgeschichte zu zählen sind.

Die Ausbruchsflutwelle wies Wassertiefen von bis zu 350 m bei einem Abfluss von rund 10.000.000 m³/s auf und lässt sich damit mit den bekannteren Eisstauseeausbrüchen des Lake Missoula im Nordwesten der USA vergleichen. Unverkennbare Spuren der Ausbrüche in Form von mehrere hundert Meter mächtigen Schotterkörpern in lokalen Talweitungen, Auskolkungen, fluviale Kiesdünen und Seesedimente weisen noch heute im Gelände auf die Ereignisse in den Flusstäler von Tschuja und Katun - beides Quellflüsse es Ob - hin.

Im Rahmen eines Geländeworkshops / Exkursion soll beginnend am 1. August 2010 Gelegenheit gegeben werden, eigene Eindrücke der Spuren des Extrem-Hochwassers zu sammeln und gemeinsam mit Kollegen vor Ort zu diskutieren. Die Gruppe von bis zu 15 Teilnehmern wird von Novosibirsk aus 14 Tage lang den Spuren der Hochwasser folgend bis in den Bereich des Eisstausees an der Grenze zur Mongolei reisen. Die Fahrt erfolgt in geländetauglichen Bussen, übernachtet wird in Zelten. Die Teilnehmer sollten eigene Ausrüstung (Zelt, Schlafsack) mitbringen, das Kochen und logistische Belange werden vom Begleitteam erledigt.

Randdaten:

·               1.-14.8.2010 (+ individuelle An-/Abreise Novosibirsk, International Airport)

·               min. 5 - max.15 Wissenschaftler der Geowissenschaften und Nachbardisziplinen

·               eigene Zeltausrüstung erforderlich

·               Umgangssprache während der Reise ist Englisch

·               Kosten: max. 1000 € / 1500 US-$ (+ Flüge + Übernachtungen in Novosibirsk),
beinhalten sämtliche sonstigen Kosten (Fahrt, Verpflegung, Getränke) und reduziert sich bei ausreichender Teilnehmeranzahl

·               wissenschaftliche Leitung: Dr. Pavel Borodavko (Geographie Universität Tomsk / Russ. Akademie der Wissenschaften); Prof. Dr. Jürgen Herget (Geographie Universität Bonn)

Für weitere Fragen stehen:

Pavel S. Borodavko E-Mail: bor@sibmail.com (Russisch + Englisch)

Jürgen Herget E-Mail: herget@giub.uni-bonn.de (Deutsch + Englisch)

gerne zur Verfügung.

In Ergänzung zu Veröffentlichungen und Materialien, die den Teilnehmer vorab ausgehändigt werden, findet sich ein erster Überblick zu den Eisstauseeausbrüchen im Altai-Gebirge zusammengestellt von K. Lee (2004) unter geology.mines.edu/faculty/Klee/AltaiFlood.pdf
Bei Interesse an der Teilname oder weiteren Fragen wenden Sie sich bitte umgehend (spätestens bis zum 15. April 2010) an die o.g. Ansprechpartner. Wir freuen uns darauf, von Ihnen zu hören.

Jürgen Herget, Bonn & Pavel Borodavko, Tomsk